Vier Gesichte.

                    27.

Und wie du an den Flecken mochtest reiben,
  Dich mühend sie zu tilgen vom Gewand,
  Du sahest immer die verhaßten bleiben;
  Doch sahst du wohl, daß da mein Lieben schwand?
  Nun sei's versucht, oh heute meinem Schreiben
  Gelinge, was mißlungen deiner Hand!
  Ich webe dir, wie du gewollt im Traume,
  Ein Kleid, wo möglich unbefleckt von Saume.

                    28.

Die zarten Lieder sind's, die dich umfloren;
  O wären sie wie deine Seele licht!
  Doch wären, wie das Kleid im Traum erkoren,
  Dir auch die Lieder ohne Flecken nicht;
  Denn, wie du dort mein Herz nicht hast verloren
  Durch Flecken, die dir log ein Traumgesicht,
  So laß mich nicht verlieren deine Liebe,
  Ob ich auch fleckenlos mein Lied nicht schriebe.


               Vier Gesichte.

Ich stieg in den Vesnuius hinab,
  Und stand an des Vulkanus- Feuerstätte,
  Der Erz zu schmelzne den Cyklopen gab,
  Sie schmiedeten daraus die schönste Kette.
  Zur Seit', als ob den Schmuck bestellt sie hätte,
  Stand Aphrodit', und an ihr lehnt' ihr Knab',
  Er nahm die fert'ge Kette jenen ab,
  Und flog, daß er damit die Welt umkette.
Ich schwamm, ein Delphin, in das Meer hinein,
  Und sah, gehoben von dem Tanz der Wogen,
  Entstiegen aus krystallner Grotten Schein,
  Ein Bild, wie schamhaft in sich selbst gebogen.
  Die Nereiden und Tritonen zogen
  Dem Muschelwagen vor und hinterdrein;
  Sie schlangen weit ums Land den Siegesreih's,
  Und schwanden meinem Blick am Himmelsbogen.