Die Schlittschuhläuferin.

Daß er bald den kürzern zog,
Weil sie stets viel besser zielte.
Als er länger auszuhalten
Nicht vermochte, mußt' er fliehen;
Schmählich ließ er auf der Flucht
Sein demantnes Schild im Stiche,
Und so hatt' ihn Schlittschuhlaufen,
Schneeballwerfen angegriffen,
Daß er ganz in Tropfen thaute,
Während sie blieb kalt wie immer.


      Die Schlittschuhläuferin.

Neulich träumte mir -- so hellen
  Traum hab' ich noch nie gesehen --
  Daß mein Liebchen mit dem Winter
  Wollte Schlittsrhuhlaufen gehn.
Daß die Lilien nicht erfrören,
  War ihr Busen unterm Pelze;
  Und ihr Antlitz unterm Schleier,
  Daß es nicht den Winter schmelze.
Und es hatt' ihr Laufgenosse
  Selbst des Teiches Eis geschliffen
  Zu Krystallen, die als Spiegel
  Ihrer Schönheit Bild ergriffen.
Die zwei kühnen Schlittschuhläufer
  Sah mit Staunen jeder Wind,
  Nicht im Stande Schritt zu halten,
  Denn sie liefen sturmgeschwind.
Und ein Nordwind, den die Anmuth,
  Die er sahe, zum Zephir
  Umgewandelt, wollte huld'gen
  Ziemendlich mit Rosen ihr.
Weil dazu die Schneegefilde
  Keinen Platz ihn finden ließen,
  Macht' er mit dem kalten Hauche
  Rosen ihrer Wang' entsprießen.