Distichen.

Als die zwei sich lang getummelt,
  Hielt der Winter an zuletzt,
  Auszuschnafen, weil die junge
  Scharf dem alten zugesetzt.
Weil er nicht mehr laufen mochte,
  Griff sie rasch zu andrem Spiel,
  Und der Winter musste werden
  Seiner eignen Waffen Ziel:
Weichen Schnee zu leichten Bällen
  Zwischen rosenfingern pressend,
  Wuste sie ihn so zu treffen,
  Daß er floh, sein Schild vergessend.
Und so hatt' ihn angegriffen
  Eislauf und geworfner Schnee,
  Daß er ganz in Tropfen thaute,
  Während sie blieb kalt wie je.


           D i s t i ch e n.

 I. Hochzeit- und Abschiedsgeschenke.

      An eine fürstliche Braut.

                         1.

Wir geflügelten Götter, o Grazie, deine Geschwister
  Bringen Gaben zum Fest deiner Vermählung herbei.
Gaben des Wunsches nur sind es, nicht wirkliche; aber die schönste
  Wirklichkeit hast du ja selbst; nimm denn die Wünsche von uns!

                         2.
Diese Spindel zuerst! Mit unsern Händchen wir selber
  Haben dich, fürstliche Braut, Spindel zu drehen gelehrt.
Glücklich müsse sich preisen der Bräutigam, dem du, o Charis,
  Wanderst in's Haus, um ihm Parze des Glückes zu sein.