3.
Diesen Gürtel! Man rühmet die Kraft des Gürtels der Venus,
Jedem, welcher ihn trug, Aumuth zu leihen und Reiz.
Nicht kann Anmnuth und Reiz dir dieser Gürtel verleihen,
Dazu ist er zu arm; leihe du selber sie ihm!
4.
Diese Sehuh', aus dem Baste der zartesten Linde gewoben,
Daß sie schwebend gelind seien und tüchtig dazu.
Keine Blum' ans dein Pfade sei dir zertreten von ihnen,
Und kein stechender Dorn dringe durch sie in den Fuß.
5.
Ein Erinnerungsblatt, Schreibtäfelchen, daß du an jedem
Abend irgend ein Glück schreibst, ein erlebtes, darein.
Und sieht irgend ein Abend dich keines schreiben, so sei's nur,
Weil ein doppeltes Glück selbst dir das Schreiben verbeut.
6.
Dieser Becher von Holz, von Amors Händen geschnitzet;
Siehe! sich selber darauf hat sich geschnitzet der Schelm.
Immer möge zum Trunke den Becher Amor dir füllen,
Immer dir Amor selbst werden zum Tranke darin.
7.
Zeugin nächtlicher Feste, mit zitterndem Schimmer, o Lämpchen,
Nicht verrathe die Lust, welche belauschen du wirst.
Und wenn irgend vor Neid nicht länger du leuchten der Lust willst,
Lisch nur! und Amors Gluth lischet im Dunkel nicht aus.
8.
Liebliches Hausgeräth, o Gängelbändchen! gewirket
Wardst du von sorgsamer Hand, aber, wir fürchten, umsonst.
Denn wem soltest du gängeln? Was aus der Grazei Schooße
Kommt, gleich in der Geburt ist's ein geflügelter Gott.