An unsere Sprache.

Reine Jungfrau, ewig schöne,
  Geist'ge Mutter deiner Söhne,
  Mächtige von Zauberbann
  Du, in der ich leb' und brenne,
  Meine Brüder kenn' und nenne,
  Und dich selber preisen kann!
Da ich aus dem Schlaf erwachte,
  Noch nicht wußte, daß ich dachte,
  Gabest du mich selber mir,
  Ließest mich die Welt erbeuten,
  Lehrtest mich die Räthsel deuten,
  Und mich spielen selbst mit dir.
Spenderin ans reichem Horne,
  Schöpferin ans vollem Borne,
  Wohnerin im Sternenzelt!
  Alle Höhn hast du erflügelt,
  Alle Tiefen du entsiegelt,
  Und durchwandelt alle Welt.
Durch der Eichenwälder Bogen
  Bist du brausend hingezogen,
  Bis der letzte Wipfel barst;
  Durch der Fürstenschlösser Prangen
  Bist du klingend hergegangen,
  Und noch bist du, die du warst.
Stürme, rausche, lispl' und säusle!
  Zimmre, glätte, hau' und meisle,
  Schaffe fort mit Schöpfergeist!
  Dir läßt gern der Stoff sich zwingen,
  Und dir muss der Bau gelingen,
  Den kein Zeitstrom niederreißt.
Mach uns stark an Geisteshänden,
  Daß wir sie zum rechten wenden,
  Einzugreifen in die Reihn.
  Viel Gesellen sind gesetzet,
  Keiner wird gering geschätzet,
  Und wer kann, soll Meister sein.