Die Götter Griechenlands

Das erklär' ich: Der Winter ist herb,
  Gefroren die Möhren, die Rüben;
  Der schärfste Zahn wird sich zum Verderb
  An den unerbeißlichen üben.
»Zan, oder Zeus, du Gott
  Donnernder, triff den Spott
  Mit einem nicht kalten Schlage!
  Und ihr spinnenden schwarzen
  Mören, laieinisch Parzen,
  Spinnet ihm kurze Tage!«
Wettere, schmettere deinen Fluch
  Auf einen anderen Spötter!
  Was irren und wirren deutschen Spruch
  Eure griechischen Götter?
Der Olympier Loos sei gefammt
  Wie des Omphalebuhles,
  Als er zu werden sich sah verdammt
  Aus Herkulea Herr Kules.
  Fragt ihr, wie das gewesen!
  Hier ist's gedruckt zu lesen:
Es lebt' in einer herzoglichen
  Residenz jüngst ein Männlein schwach,
  Herr Kules genannt, der nie geglichen
  Dem, der den Racken dem Löwen brach.
Aber es ward von dem herzoglichen
  Hofpoeten im hohen Flug
  Des Herzogs Stärke mit dem verglichen,
  Der die lernäische Hyder schlug.
Das hörte die Dame Hausverstand,
  Und ungeduldigen Stuhles
  Rutschte sie, bis eine Pause sich fand,
  Zu fragen nach dem Herrn Kules.
Sie sprach: Gar schön ist das Gedicht,
  Doch garstig das Thier des Psuhles,
  Und das eine versteh' ich nicht,
  Von dem starken Herrn Kules.