Wo sich genüberstehn Unglaub' nnd Ueberglauben,
Will dir die Seele der, und der die Sinne rauben.
Die Sinne raubt er nicht, doch hat er sie verdumpft;
Die Seele raubt er nicht, doch hat er sie versumpft.
In diesem Sündenpfuhl, in diesen Jammerfrösten,
Kann für die Welt mich nur ein neuer Glaube trösten;
Der Glaube, daß der Geist, der mit der Sonne blickt,
Von Zeit zu Zeit, wo Hülfe noth ist, Helfer schickt;
Und wenn das Unheil sich unheilbar Menschen zeigt,
In menschlicher Gestalt er selbst herniedersteigt.
So mehr als einmal schon ist er herab gestiegen,
Und jetzo denkt er, wo er will geboren liegen.
14.
Warum gehst in der Welt du aus dir selbst hinaus?
Um still in dich zurück zu kehren aus dem Braus.
Und warum ans dem BrauI gehst du in dich zurück?
Zu sinnen für die Welt im Stillen Lust und Glück.
Beglückt, wenn dir die Welt giebt, was du brauchen kannst,
Und brauchen will die Welt, wag du für sie ersannst.
15.
Ich hatte von der Zeit mich nebenaus gerettet,
Vor ihren Stürncen in ein Ruhlhal mich gebettet.
Da richtet' ich mich ein, bequem für mich zu hausen,
Und ließ die tolle Zeit indessen weiter brausen.
Ich dacht, ich sei zurück, und weit sei mir die Zeit
Voraus, da sah ich, daß sie selbst zurück sei weit.
Was ist das hinter ihr, vor dem sie nimmt die Flucht;
Und was das außer ihr, nach dem sie ewig sucht?
16.
Du fordere stolz und kalt dich nicht von der Gemeine
Der Betenden, weil du so gut es kannst alleine.