27.
Nicht leicht ein Schönes wird, ein Gutes sein, wovon
Ich nicht gesagt ein Wort, gefungen einen Ton.
Drum kann ich wohlgemuth gehn durch die Einsamkeiten,
Wo solche Chöre mich von Gnien begleiten.
Auffproffet sanft und mild mir hier und dort ein Bild,
Und schmückt mit Frühlingstraum das winternde Gefild.
28.
Daß in der Einsamkeit dir nicht der Reiz gebräche
Der Unterhaltung, hälst du mit dir Selbstgespräche.
Du hast den Vortheil, dies (t3efpräch allein zu leiten,
Und lässest, was du gern nicht hörest, leicht beiseiten.
Einseitig ist darum doch nicht die Unterhaltung,
Es ist in dir ein Keim unendlicher Entfaltung.
Viel Unterredner sind in dir, du mußt nur jeden,
Von dem du lernen willst, nicht hindern auszureden.
29.
Die Wissenschaft verlangt ein heiteres Gemüthe,
Der innern Güte froh bewußt und Gottes Güte.
Ein Herz, dem unterging die Klarheit in der Trübung,
Das heilt nicht Wissenschaft, das heilt allein Bußübung-
30.
Wer sich in sich vertieft, kann nicht die Welt regieren;
Und wer sich hin ihr giebt, der wird sich selbst verlieren.
Dich hinzugeben ihr und wieder dich zurück
Von ihr zu nehmen, das allein ist Lust und Glück.
Des Geistes Athem soll wie der des Mundes sein:
Du seudest warm ihn aus, und ziehst frisch ihn ein.