Doch glüklich wenn dir ward zum Stachel dies Verletzen,
Herzhtaft die Forderung des Herzens durchzusetzten.
Ja, Liebe läßt nicht ruhn, den so sie recht durchdrungen,
Bis er von allem, was kann lieben, Lieb' errungen.
79.
Der über Ungemach du so dich darfst beklagen,
Mußt höhrer Würdigkeit Gefühl als ich wohl tragen.
Weit über mein Verdienst ist mir noch Heil beschieden,
Und schämen müßt' ich mich, wollt' ich nicht sein zufrieden.
80.
Mein Herz ist lauter Dank, indem ich rückwärts blicke,
Aus welcher Trübe sich gehellet mein Geschicke,
Wie dumpfem Ringen sich entrang der lichte Schwung;
Jung war ich kummeralt und alte freudenjung.
81.
Ich schmelz' in Dankbarkeit und Rührung, wenn ich denke,
Daß ich durch deine Kraft nach deinen Zielen lenke
Die Schritte, die solang, so oft, so tief, so schwer
Gestrauchelt, und hinfort, hoff' ich, nicht straucheln mehr.
Daß ich nicht weiter kam durch meine Schuld, o Scham!
O Glück, daß ich so weit durch deine Gnade kam.
82.
Was du nie müde wirst zu fühlen, wirst du nie
Zu sagen müde, doch zu hören werden sie,
Die ausgenommen, die wie du desgleichen fühlen,
Nicht die aus Langeweil' in Neuigkeiten wühlen.
Was dir am Herzen liegt, das sagst du nie genug,
Und unermüdlich ist der Bauer hinter'm Pflug.
So unermüdlich bin ich meinen Pflug zu treiben,
Und euch mein bestes Korn in's Herz zu sä'n durch Schreiben.
88.
Wenn etwas Schönes für sich selbst und für die Welt
In mir geworden ist den Kämpfen zum Vergelt,