Dank, Frau Schwieger, Dank

           Heinrich.

           Dank, Frau Schwieger, Dank,
Daß dem Gebannten ihr soweit zu nahn
Auf die Gefahr der Bannmittheilung wagt.

             Bertha.

O Dank, Dank, liebe Mutter, daß dein Herz
Dich meinem Gatten hold entgegen führt.

            Adelheid.

Verzeiht, daß ich in diesen öden Räumen,
Die sehr unwirthlich jetzt der Winter macht,
Statt in geschmückter Hofburg Gastgemächern
Euch muß empfangen, wie ich gerne thäte,
Verböt' es nicht die Rücksicht des Gehorsams,
Die ich dem Oberhaupt der Christenheit
Und seines Bannes Ausspruch schuldig bin.

            Heinrich.

O der Empfangsaal hier ist groß genug,
Werth eines mächt'gern Königs, als ich bin;
Die Decke von Lasur, mit Gold belegt,
Der Estrich von geschliffenen Kristallen.
Nicht eure Herberg' hab' ich Zeit zu suchen;
Ich bitt' um freien Paß durch eure Berge,
Und Reisevorschub etwa, wenn ihr den,
Nicht mir, dem Mann, an Unbill schon gewöhnt,
Doch meinem zarten Weibe, eurer Tochter,
Die mit mir fahren will, gewähren wollt.

            Adelheid.

Ei, meine Tochter kann hier bei uns bleiben.

            Heinrich.

Sieh', Bertha, deine Mutter sagt dir auch,
Was ich dir selber sagte: willst du bleiben?

             Bertha.

Ja, wo du bleibst, und fahren, wo du fährst.
Für mich verschlossen ist der Mutter Haus,
Das dir nicht offen steht.