Da ich nach guten Königsrechten doch

Da ich nach guten Königsrechten doch
Nur die erledigten an würd'ge Männer
Vergab, und nie verschleuderte an Weiber.

               Adelheid.

Lebt wohl, Herr König! so kommt ihr nicht durch.

               Heinrich.

Halt! statt vier Bisthümer geb' ich vier Aemter,
Die nächsten von Burgund: nehmt ihr sie an?

               Adelheid.

Ich nehme sie, und geb' euch freien Durchgang,
Ohn' Hinderung noch Förderung der Farth;
Die Nachsicht wird der Pabst verzeihn, doch nimmer
Verzieh' ich thät’gen Beistand selber mir.
Glückliche Reis', Herr Eidam! Liebe Tochter,
Willst du mit uns nicht kommen?

               Amadeus.

                                Schwester, komm!
                Bertha.

Lebt wohl! Ich habe darum euer Haus
Verlassen einst, um diesem Mann zu folgen;
Wie, nun beträt' ich's, um ihn zu verlassen?
Mein Gatte, mein Geliebter nimm mich hin!
Hier sag' ich mich von Allem, was Natur
Mich lieben lehrte, los, und halte mich
An dir mit ungetheilter Liebe fest.
Sie haben mich verstoßen, und ich stoße
Sie von mir, die so ihren Herrn und König,
Und meinen Gatten, von sich stoßen durften.

               Adelheid.

Bedenk es wohl, mein Kind! es wird dich reuen.

                Bertha.

Geht unbedenklich heim! es ist bedacht.

(Adelheid und Amadeus gehn ab.)