Heinrich

Heinrich.
O Bertha!
                     Bertha.
         Heinrich!

                   Heinrich.
                    Mein geliebtes Weib
So steh' ich hier auf Gottes Welt verlassen
Von allem, nur von deiner Liebe nicht,
Die über'm Abgrund der Verzweifelung
Mich hält, daß ich nicht fall', und mein Vertraun
Zum Himmel hebt. Die Seele fliegt aus Flügeln;
Ach, daß sie mit den Leib nicht nehmen kann!
Der Anblick dieser Oede schlägt sosehr
Mich nieder, wie der deine mich erhebt,
Ein kalter Athem, der des Muthes Kerzen
Im Busen auslöscht, weht von diesen Bergen,
Die lieblos ihre starren Häupter schütteln,
Wenn sie der kühne Wunsch um Durchgang fragt.
Ist die Natur auch in des Pabstes Bann,
Vom Fußtritt des Befleckten angesteckt,
Zurück vom Anhauch des Gebannten schaudernd,
Ihm frostig Beistand weigernd, Menschen gleich?
Wer soll uns über die gefrornen Zacken,
Uns über die verschneiten Schluchten tragen,
Wenn Engel nicht vom Himmel selbst es thun?
Wenn sie nicht auch im Sold des Pabstes stehn,
Der ja im Himmel wie auf Erden binden
Und lösen kann! Dich dürften sie wohl tragen,
Dich Engelreine, Engelliebliche!
Mich aber, den Gebannten, den Gefallnen?

                   Bertha.

Erhebe dich! Gefallne heben sie.
Bei Gott ist Hülfe.

                   Heinrich.

                   Doch wo Menschenrath,
Und Menschenarm, den Gott zur Hülfe braucht?
     (Die vier Begleiter treten heran.)