Mein Herz, o König, hängend an dem Kinde

Anselmo.

Mein Herz, o König, hängend an dem Kinde,
Das ganzes Herzens an der Kön'gin hängt.

                 Heinrich.

Auch diese Herzen dank' ich dir, o Bertha!

                Anselmo.

Als unser Fürstenkind in zartem Alter
Aus ihrer Eltern Haus entnommen ward
Nach Deutschland, um erzogen dort zu werden,
Zur königlichen Braut dir zu erwachsen,
Indeß du selbst dem König und dem Mann
Entgegen wüchsest, folgt ihr als Gespiel
Mein Töchterchen, und diesem folgt' ich selber;
Wie konnt' ich in der Fremd' allein es lassen?

                 Heinrich.

Sorgt ein gemeiner Vater liebevoller
Als eine Fürstenmutter um ihr Kind?

                 Bertha.

Entschuldige die Mutter mit der Fürstin,
Der Staatsrücksichten früh ihr Kind entfremdet,
Eh' heimisch es an ihrem Herzen ward;
Die aus der Mutterliebe Arm es gab,
Eh' sie von ihm geliebt sich fühlen konnte!
Das Haus der Mutter sollt' ich ja vergessen;
Was Wunder, wenn die Mutter mein vergaß?

                 Heinrich.

Wie schön entschuldigt Unschuld jede Schuld,
Die schwerste auch, der Mutter wie des Gatten!
Anselmo, doch womit schaffst du nun Rath?

                Anselmo.

Ich eile mit der Tochter schnell umher,
Wo ringsum uns die Anverwandten wohnen,
Die Freunde, die uns nicht vergessen haben,
Weil sie nur Bauern, keine Fürsten sind.
Die alten Steige sind mir noch bekannt,