IV. Der Engel ging von ihr

                            IV.

Der Engel ging von ihr, da stand Maria auf,
Das jüdische Gebirg zog sie in Eil hinauf.

Daselbst in eine Stadt von Juda kam Maria,
Da kehrete sie ein im Haus des Zacharia,

Und grüßt' Elisabeth. Als die den Gruß vernahm,
Empfand sie, wie das Kind in ihr zu hüpfen kam.

Da ward des Geistes voll Elisabeth, und laut
Rief sie: Gesegnete der Weiber, Gottes Braut!

Gesegnete du selbst und deines Leibes Frucht!
Die Mutter meines Herrn, wie hat sie mich besucht?

Denn siehe, wie dein Gruß zu meinen Ohren kam,
Da hüpft in mir vor Lust das Kind, das ihn vernahm.

Wohl dir auf immer, weil du hast geglaubt im Stillen,
Es wird an dir des Herrn Verheißung sich erfüllen.

Maria nun that auf den Mund: Mein Herze preist
Den Herrn, und es frohlockt dem Heil von Gott mein Geist,

Daß er die Niedrigkeit anblickte seiner Magd,
Von nun an wird mein Heil in aller Welt gesagt.

Denn Großes that er mir, der Heilige, es freuen
Sich ewig seiner Huld, die seinen Namen scheuen.

Stark macht er seinen Arm, Hochfärt'ge zu zerstreuen.

Er stößt den Stolz vom Thron, Demuth erhöhet er,
Die Armen werden satt, und ausgehn Reiche leer.

Er will sich Israels annehmen, seines Knechtes,
Wie er verheißen hat den Vätern des Geschlechtes,

Der Gnaden eingedenk, die er einst Abrahamen
Auf ewig zugesagt und allem seinen Samen.

Gelobt in Ewigkeit sei Gottes Namen! Amen!

Drei Monde weilte nun dort bei Elisabeth
Maria, dann zurück kam sie nach Nazareth.